Zu Hause saßen Stefan und Jens am Küchentisch, jeder eine Tasse heißen Tees vor sich, um sich aufzuwärmen. Ihr Fund aus dem Wald lag zwischen ihnen.
„So was habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Sieht pflanzlich aus, aber dann auch wieder wie von Menschenhand gemacht.“ Jens nahm einen Schluck Tee und verbrannte sich fast die Zunge.
„Und was machen wir jetzt damit?“
„Keine Ahnung. Sieht auf jeden Fall ziemlich abgefahren aus. Ob man das Ding aufmachen kann? Es scheint ja so eine Art Samenkapsel zu sein. Ich denke jedenfalls, dass da was drin ist.“ Jens holte ein Messer und machte sich ans Werk. Doch so sehr er sich auch mühte, die Kapsel ließ sich nicht öffnen. Im Gegenteil trug sie nicht den kleinsten Kratzer davon, während das Messer stumpf und stumpfer wurde. Schließlich brach Jens die Messerspitze ab.
„Nimm doch was anderes, ein richtiges Werkzeug. Du machst ja alles kaputt.“ Stefan stand auf und holte den Werkzeugkasten. Doch egal welches Werkzeug sie auch benutzten, das Ergebnis blieb das Gleiche. Die Kapsel ließ sich nicht öffnen. Einzig das jeweilig benutze Werkzeug trug Schaden davon. Schließlich ließen die beiden von ihrem Fund ab.
„Was ist das denn für ein Ding?“ Jens wischte sich kleine Schweißperlen von der Stirn, so hatte er sich verausgabt.
„Das ist mir auch schleierhaft. Es ist auf jeden Fall sehr robust. Wir könnten es über Nacht einweichen, vielleicht lässt es sich dann morgen einfacher öffnen.“
Die beiden Freunde dachten nicht mehr darüber nach, warum sie die Kapsel öffnen wollten. Die Idee war aufgetaucht und sie wurde nicht mehr weiter hinterfragt; es hatte sich verselbständigt. Während Stefan einen Becher mit Wasser füllte, um dort das Ding aus dem Wald zu wässern, holte Jens sein Notebook. Er wollte nachsehen, um was es sich bei dem Fund handeln könnte. Doch auch nach ausgiebiger Suche fand sich nichts, das den beiden weitergeholfen hätte. Etwas wie den Gegenstand, der jetzt bei ihnen in einem Kaffeebecher mit Wasser bedeckt in der Küche stand, schien es nicht zu geben.