Fin de siècle 28

Die Vorstellungsrunde wurde eingeleitet. Der Anhänger der Operation Desert Storm stellte sich als John Finn vor. Der mit der Sonnenbrille hieß Ibrahim Alexander. Es wurde vorausgesetzt, dass ich beide Namen, mindestens aber den von Ibrahim Alexander schon gehört hätte, was nicht der Fall war. Ausdruck des Erstaunens. Ich wurde aufgeklärt. Bei Ibrahim Alexander handelte es sich um einen bedeutenden Künstler, der gerade auf dem Weg nach ganz ganz oben war. John Finn war sein Galerist, der von diesem Weg nach ganz ganz oben finanziell ganz ganz toll zu profitieren gedachte. Zwar habe ich ein Faible für zeitgenössische Kunst, aber weder Ibrahim Alexander noch der Name von John Finns Galerie sagten mir etwas. Das konnte freilich nichts damit zu tun haben, dass die beiden ihre Bedeutung überschätzten, sondern ausschließlich damit, dass ich es versäumt hatte, mich auf dem Laufenden zu halten. So schlicht ist die Welt.
Ibrahim sah seine Zeit gekommen, es mit seiner Kunst in Europa zu versuchen. Jeder große Künstler der Gegenwart hätte seinen Durchbruch dort gehabt und er konnte fühlen, wie sein großer Durchbruch unmittelbar bevorstand. Zeit also auf dem europäischen Kunstmarkt Fuß zu fassen.
Da solltest Du vorher aber den Galeristen wechseln, mit dem T-Shirt kommt er nicht weit, dachte ich bei mir.
Im Folgenden bekam ich eine lange Unterweisung über das Wesen der Kunst im Allgmeinen und eine Einführung in das Werk von Ibrahim Alexander im Besonderen. Sebastian ließ sich für die Schlüsselsuche erstaunlich viel Zeit.

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