Fin de siècle 33

Auf dem Weg zurück zur Finka verfuhren wir uns. Zwar hatten wir für das gesamte Vorhaben der Schlüsselrückgabe zwanzig Minuten geplant, doch waren wir nun schon eine dreiviertel Stunde unterwegs, ohne dass wir das Gefühl hatten, unserem Ziel wirklich näher gekommen zu sein. Überall nur Bäume, alles sah sich ähnlich und dunkel war es inzwischen auch. Eben wollten wir aufgeben, als Sebastian auf einen kleinen Einmündung aufmerksam machte, an der wir inzwischen schon mehrfach vorbei gefahren waren. „Es kann eigentlich nur noch hier sein. Letzte Chance.“
Das Gelände stieg zunächst sanft, dann immer steiler an. Trotz der Dunkelheit meinte ich, einzelne Details wiederzuerkennen. Als dann in der Ferne Licht durch die Bäume schimmerte, waren wir uns sicher, den Weg gefunden zu haben. Wenige Minuten später standen wir vor der Einfahrt der Finka.
Die Situation hatte sich geändert. Hinter dem Haus, dort wo der Pool lag, flackerten nun bunte Lichter im Rhythmus zur Musik. Man hörte Gesang, Lachen und Grölen, ein wildes Durcheinander. Beim Aussteigen aus dem Auto meinte ich, den Geruch von Erbrochenem wahrzunehmen.
Ich gab Sebastian den Schlüssel. „Fünf Minuten höchstens“, sagte ich mahnend.
„Kommst du nicht mit?“
Obwohl wir nicht darüber gesprochen hatten, schien es mir abgemacht, am Wagen zu warten. Sebastian meinte nun, es wäre besser, ich würde ihn begleiten. Er würde sich sicherer fühlen. Mir war nicht wohl dabei, doch ließ ich mich überreden. Gemeinsam traten wir durch das Tor auf das Gelände.

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