„Du hast da nach wie vor einen ziemlich arroganten Unterton. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, du seist neidisch.“ Volkmar zündete sich eine Zigarette an und öffnete ein weiteres Bier.
Neid war nicht mein Problem. Ich versuchte, mich zu erklären. Ich führte an, meine Geschichte vom Ende her zu erzählen. Ich wusste, wo ich landen, ich wusste, was passieren, welchen Personen ich begegnen würde. Ich hatte ein Bild. Es war schwierig, dieses Wissen um das Ende beim Erzählen zu vergessen. Es fiel mir schwer, den ironischen Unterton auszuschalten, wenn ich über die Ereignisse unserer Reise nach Teneriffa berichtete. Aber ich kann zu meiner Verteidigung anführen, dass ich sowohl Andrew und all den anderen Personen, die ich auf der Hochzeitsfeier noch kennen lernen würde, zunächst unvoreingenommen begegnet bin. Meistens jedenfalls, es gab da freilich die ein oder andere Ausnahme. Andrew jedoch war für mich zunächst ein Freund Sebastians. Zwar wusste ich, wie entfernt sich die beiden inzwischen waren, doch das ließ keine Überheblichkeit gegenüber Andrew entstehen, sondern eher ein Gefühl von Sorge in Bezug auf Sebastian. Dies allerdings auch nur minimal. Meine Neutralität was Andrew anging, sollte sich jedoch grundlegend wandeln. Heute halte ich Andrew für eine ganz lächerliche Person.
„Klingt ja, als käme da noch Einiges. Lasst uns anstoßen.“ Dietmar hob seine Flasche zum nächsten Prost. Wir ließen es klirren.