Ich stolpere in meine Erzählung ganz ungelenk. Ich stolpere aus der Realität in sie hinein. Die Enden dessen, was ich erzählend zu verbinden suche, das, was mich ergriffen hat, liegt als Scherbenhaufen vor mir. Es geht um Kunst, irgendwie. Die Reste von Kunst, das, was ein Kunstmarkt an Kunst übrig lässt. Es geht daher auch um Markt, irgendwie. Und es geht um Akteure auf einem Markt und ihre Verfassung, was sie denken, was sie fühlen und wie sie agieren. Es geht um Bedeutung, es geht darum, was das alles soll. Was Kunst soll. Es geht um Javier. Ich weiß kaum, wo anfangen. Ich denke, ich sollte bei Javier anfangen, denn Javier ist der Kulminationspunkt. Javier handelt mit dem, was andere für Kunst bereit zu halten sind. Ich kenne Javier gut. Javier ist ein Monster, nett verpackt, ganz legere Erscheinung, durch fehlendes Herz vollständig dyssozial aber zu sozialer Handlung fähig. Javier ist ein Händler. Ein durch und durch neoliberaler Händler. Ganz im Zeitgeist ist ihm jede Ethik fremd. Ganz im Zeitgeist, ist alles, was er tut, zerstörend. Über ihn will ich erzählen.
Javier 2
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