Doch keine Erfolgsgeschichte: Das Scheitern des Liberalismus

Nach dem Zerfall der Sowjetunion war der Liberalismus weltweit das einzig verbliebene politische System. Mit der Globalisierung trat er seinen Siegeszug an – und steht heute vor dem Zusammenbruch. Die Eliten sind zu Korrekturen nicht in der Lage. Eine Fehleranalyse.

Von den großen Gesellschafts-Entwürfen, die im zwanzigsten Jahrhundert erprobt wurden, ist nur einer übrig geblieben: Der Liberalismus. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist er anscheinend auf dem Siegeszug. Unter dem Begriff „Globalisierung“ ist er angetreten, die ganze Welt in seinen Ordnungsrahmen zu zwingen. Auf diesem Siegeszug rund um den Globus zeigte er sehr unterschiedliche Facetten. Von seinem ursprünglichen Anspruch, eine „natürliche“ Weltordnung jenseits aller Ideologie zu sein, die angeblich die Freiheit des Individuums in den Mittelpunkt stellt, ist dabei wenig übrig geblieben.

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Ein Kommentar zu „Doch keine Erfolgsgeschichte: Das Scheitern des Liberalismus

  1. Brilliante Analyse, eigentlich nichts hinzuzufügen. Nur so neu und einmalig ist die Situation nicht. Heiner Geissler (der ehemalige CDU-Generalsekretär, der später Attac unterwandert und sich freizeitmässig als S21-Kuhhändler betätigt hat) hat 1983 im Bundestag gesagt, der Pazifismus der 20er Jahre habe Ausschwitzt möglich gemacht. Ältere werden sich erinnern. So unsinnig diese Aussage war, so nahe war sie an der Wahrheit. Nur der Zeitgeist der 20er war nicht pazifistisch. Jede Generation, die die Schrecken und Gräuel des Krieges selbst erlebt hat, ist erstmal pazifistisch. Muss es nicht heissen: der Liberalismus der 20er hat Ausschwitz möglich gemacht? Überall kamen neue Ideen auf, in den Grosstädten endlich wieder Nachtleben. Cabarets und Revuetheater (so schön die auch sein können), die Röcke wurden kürzer, während die entfesselten Finanzmärkte die erste Weltwirtschaftskrise verursacht haben, die das Entstehen totalitärer Regime erheblich begünstigt hat? Überall Tanz auf dem Vulkan? Kommt uns das nicht bekannt vor? Vom Geraune über die Finanzierung Hitlers ganz zu schweigen. Bin nicht unbedingt Freund der Frankfurter Schule, aber die Aussage, wer nicht von Kapitalismus reden wolle, der habe vom Faschismus zu schweigen, trifft 100% zu. Ende der Geschichte oder History repeating? Ansonsten vielen Dank für diesen interessanten und wertvollen Blog.

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