Der deutsche Mainstream wird breit und sogar immer deutlicher kritisiert: Zu einseitig, zu ideologisch, zu wenig faktenbasiert und manipulativ sei er. Ein Jahresrückblick auf den Mainstream und seine Beiträge zur gesellschaftlichen Spaltung.
In diesen Tagen ist der WDR der Adressat eines umfassenden Shitstormes, der zeigt, wie sehr sich deutsche Medienmacher von einem großen Teil des Publikums entfernt haben. Mit ihrer nach eigenen Angaben kurzerhand als „satirisch“ deklarierten Umdichtung von „Unsere Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ vertiefte der WDR einen Graben noch ein bisschen mehr, der die deutsche Gesellschaft immer weiter teilt. Der WDR nutzt die Klimadebatte, um auch im sogenannten „Generationenkonflikt“ noch Öl ins Feuer zu gießen. Diesen Konflikt hat der Mainstream über eine weitgehend unsachlich geführte Rentendiskussion bereits vor zwanzig Jahren selbst mitentfacht, und mit der ebenso unsachlich geführten Staatsschulden-Diskussion hat er ihn erfolgreich weiter angeheizt. Jetzt legt der WDR auf dem Spielfeld der Klimadiskussion nach.
Aus dem Vorfall lässt sich lernen: In Deutschland folgt bei zahlreichen Formen der Diskriminierung ein instinktiver Aufschrei von einem sich selbst besonders „liberal“ und „offen“ glaubenden Teil der Bevölkerung, aus dem sich offenkundig auch die Redakteure des Mainstreams rekrutieren. Dieses Diskriminierungsverbot umfasst allerdings nicht sämtliche gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen: „Alte weiße Männer“ sind hiervon ebenso ausgenommen wie – allem Anschein nach – nun auch „alte weiße Frauen“. Auf diese Gruppen …