Unser Lachen verebbte und gab einer anderen Stimmung Raum. Sebastian setzte zu einer zweiten, nicht mehr ganz so wohltemperierten Gefühlsaufwallung an. Er wiederholte das schon Gesagte, gab dem Ganzen aber eine andere emotionale Tönung. Während seine erste Aufwallung noch ins warm Gelbliche tendierte, war diese zweite ein schon ziemlich heißes Glutrot. Immerhin war die Landschaft ganz schön, doch auch sie wechselte nach und nach ihr Erscheinungsbild, wurde immer rauer und zerklüfteter, als müsste sie ein Abbild für Sebastians Stimmung werden. Doch Landschaft und Stimmung sind nur als Stilmittel in Romanen und Erzählungen wohlverknüpft. Auf unserer Fahrt ins Zentrum der Insel wechselte Seabstians Stimmung erneut, wurde wieder sanftmütig und heiter, während die Landschaft draußen weiterhin rau und kantig blieb. Ein Beweis dafür, dass es sich bei diesem Text nicht um eine Erzählung handelt.
Ich war Beifahrer und konnte mich ganz der Betrachtung der vorbeiziehenden Landschaft überlassen. Viel Spannendes zu sehen gab es nicht, im wesentlichen handelte es sich um Vulkangestein. Das wird auf die Dauer langweilig. Meine Augen wurden schwer und ich kämpfte einen inneren Kampf gegen das Einschlafen. Jetzt wegzudösen hätte ich aber unhöflich gefunden, ohne genau benennen zu können, warum. Allerdings war es für ein Nickerchen inzwischen eh zu spät, da wir uns nun dem Ort näherten, von dem wir vermuteten, er könne unser Ziel sein. So ganz sicher waren wir uns da immer noch nicht. Was allerdings für diesen Ort sprach, war die Tatsache, dass sich zwischen all dem öden Vulkangestein einige Menschen fanden, die offensichtlich zwei weiteren Autos entstiegen waren. Beim Näherkommen sagte Sebastian etwas, das ich nicht so genau verstand. Es hörte sich an wie „Oh nein! Nicht diese dumme Kuh!“