Demo auf der Krim gegen Aggression

Während in Deutschland, der EU und der NATO die Angliederung der Krim an Russland als das Beispiel schlechthin für die russische Aggression gilt, und daher als Begründung dafür herhalten muss, die militärische Präsenz an der Ostgrenze der NATO zu verstärken und dort vertragswidrig dauerhaft Soldaten zu stationieren, verorten die Bewohner der Krim die Aggression ganz woanders.

Vorgestern fand in Jalta eine Demonstration gegen die nächste NATO-Aggression, die geplante Stationierung von US-Amerikanischen Kriegsschiffen im Schwarzen Meer vor der Küste der Krim statt.

Zur Demo, in deren Verlauf mehrere hundert Menschen zusammen kamen, hatte die Partei “Einiges Russland” aufgerufen. Die Rede der Abgeordneten Jaltas der Partei Irina Michailowna Aleekseiwa habe ich dokumentiert.

Sie erzählt die Geschichte des Plakats, das sie in Händen hält. Es sei zehn Jahre alt. Schon damals seien NATO-Verbände vor der Krim gekreuzt. Auch damals hätten sich Menschen im Protest versammelt. Sie äußert sich besorgt über die zunehmende Aggression, sieht einen neuen Faschismus im Westen heraufziehen.

Man sollte genau auf die geäußerten Ängste und Argumente hören, denn es ist wichtig, diese auf der Krim, in Russland und zunehmend auch im Westen verbreitete Positionen zur Kenntnis zu nehmen, wenn man bestrebt ist, den Konflikt diplomatisch lösen.
Dass genau dies nicht geschieht, gibt den Menschen recht, die in der NATO ein zunehmend gefährlicher werdendes Angriffsbündnis sehen, gibt denjenigen gute Argumente an die Hand,  die glauben, dass der Westen an diplomatischen Konfliktlösungen nicht interessiert ist, sondern absichtsvoll eine Eskalation der jeweiligen Situation betreibt.

Unterstützt wird die Forderung nach Abzug der Kriegsschiffe übrigens vom NATO-Mitgliedsland Bulgarien. Das verdeutlicht am besten, wie gefährlich die Lage inzwischen ist. Selbst den NATO-Mitgliedsländern ist die NATO inzwischen zu aggressiv.

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